Im Jahr 2022 wurde ein Rückgang des Sendungsvolumens um 360 Millionen Sendungen verzeichnet, was einem Rückgang von 7,9 Prozent entspricht. Trotz dieses Rückgangs liegt das aktuelle Volumen immer noch um 14 Prozent über dem Niveau vor der Corona-Pandemie. Jeden Tag wurden fast 14 Millionen Sendungen an etwa 9 Millionen Empfängerinnen und Empfänger verschickt, sowohl im privaten als auch im gewerblichen Bereich. Der Gesamtumsatz im Jahr 2022 betrug rund 26 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 3,5 Prozent entspricht. Im Vergleich zur Situation vor der Pandemie wurden 13.000 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen. Es wird prognostiziert, dass sich der KEP-Markt (Kurier-, Express- und Paketdienste) in der zweiten Jahreshälfte 2023 erholen könnte, und ein mittelfristiges Wachstum auf etwa 4,9 Milliarden Sendungen im Jahr 2027 als realistisch angesehen wird.
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Im vergangenen Jahr hat die Kurier-, Express- und Paketbranche erneut ihre hohe Relevanz für die Gesellschaft demonstriert. Trotz der komplexen wirtschaftlichen und politischen Bedingungen haben die Paketdienste in Deutschland im Jahr 2022 insgesamt 4,15 Milliarden Sendungen erfolgreich an private und gewerbliche Empfänger ausgeliefert. Diese beeindruckende Zahl verdeutlicht die wichtige Rolle, die die KEP-Branche bei der Versorgung der Bevölkerung und der Unterstützung des Geschäftsumfelds spielt
Im vergangenen Jahr, 2022, haben die Kurier-, Express- und Paketdienste erneut ihre gesamtgesellschaftliche Bedeutung unterstrichen. Trotz der vielen Unsicherheiten in der weltweiten Wirtschaft und Politik konnten die Paketdienste in Deutschland beachtliche 4,15 Milliarden Sendungen an private Haushalte und gewerbliche Empfängerinnen und Empfänger liefern. Diese enorme Menge an Paketen verdeutlicht eindrucksvoll die zentrale Rolle, die die KEP-Branche bei der logistischen Versorgung der Bevölkerung spielt und wie sie zur Bewältigung des täglichen Lebens beiträgt.
Nach Jahren des außerordentlich starken Wachstums hat der KEP-Markt sein Tempo im Jahr 2022 verlangsamt. Im Vergleich zum hohen Ausgangsniveau von 2021 verzeichnete die Branche einen Rückgang um 7,9 %. Trotzdem bleibt der Markt mit einem Anstieg von 14 % im Vergleich zum Vor-Corona-Niveau deutlich über dem damaligen Stand. Der Gesamtumsatz des KEP-Markts sank um 3,5 % auf 26 Mrd. Euro. Diese detaillierten Informationen wurden in der KEP-Studie 2023 zusammengetragen, die heute vom Bundesverband Paket und Expresslogistik (BIEK) in Berlin vorgestellt wurde.
Die rückläufige KEP-Nachfrage signalisiert, dass die Corona-Pandemie langsam unter Kontrolle gebracht wird. Seit 2020 erlebte die Branche einen bemerkenswerten Anstieg des Sendungsvolumens aufgrund der gesteigerten Notwendigkeit, Waren und Güter kontaktlos zu versenden. Der gegenwärtige Rückgang im Vergleich zum Vorjahr sollte jedoch im Kontext der extremen Auswirkungen der Pandemie betrachtet werden. Trotz dieses vorübergehenden Abschwungs bleibt der langfristige Trend des KEP-Marktes seit 2012 bestehen.
Privathaushalte in Konsumkrise: B2C-Wachstum leidet, B2B-Sendungen widerstandsfähiger
Insbesondere im B2C-Bereich des Online-Handels ist ein deutlicher Rückgang von 10,6 % zu verzeichnen. Dieser Rückgang ist auf den Corona-Effekt zurückzuführen, da die Verbraucher eine geringere Konsumneigung und eine Kaufzurückhaltung gezeigt haben. Zudem hat sich nach dem Ende der Corona-Auswirkungen ein Teil der Umsätze vom Online-Handel zum stationären Handel verlagert. Bei den B2B-Sendungen ist der Rückgang mit lediglich 4 % weniger stark ausgeprägt. Im Laufe des Jahres 2022 schwächen sich die Rückgänge im Vergleich zu 2021 ab.
Positives Signal: Mehr als 13.000 zusätzliche Arbeitskräfte nach Corona-Krise
Die Anzahl der Beschäftigten in der Kurier-, Express- und Paketdienst-Branche (KEP-Branche) beläuft sich im Jahr 2022 auf etwa 257.800 Personen, was einen Rückgang von etwa 8.200 gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Trotz des Rückgangs ist die Beschäftigungssituation in der Branche immer noch gut, da sie mit 13.200 Arbeitsplätzen deutlich über dem Niveau vor der Corona-Krise liegt. Die KEP-Branche hat auch einen erheblichen indirekten Einfluss auf den Arbeitsmarkt, da fast 570.000 Arbeitsplätze von ihr abhängig sind, was einen Anstieg von über 50 % in den letzten zehn Jahren bedeutet. Eine detaillierte Untersuchung zur Einzigartigkeit der KEP-Branche als Arbeitgeber wird in der KEP-Studie 2023 in einem eigenen Kapitel behandelt.
Marten Bosselmann, BIEK-Vorsitzender: KEP-Branche reagiert auf Großwetterlage mit Anpassungen
Trotz des Rückgangs im vergangenen Jahr ist der langfristige Wachstumstrend des KEP-Marktes unverkennbar vorhanden. Gleichzeitig gelingt es der Branche, sich flexibel an die anhaltend turbulenten Wetterbedingungen anzupassen und die Herausforderungen zu bewältigen, vor denen Wirtschaft und Gesellschaft insgesamt stehen.
Trotz der variablen und unsicheren Rahmenbedingungen bewahren die KEP-Profis eine konstante Leistungsfähigkeit. Ihre Bedeutung erstreckt sich jedoch über ihre Arbeitsleistung hinaus und umfasst auch ihre Rolle als bedeutender Jobmotor und Arbeitgeber. Durch die Schaffung neuer Arbeitsplätze und die Bereitstellung von Perspektiven tragen sie zur Stabilisierung des Arbeitsmarktes bei und bieten Menschen die Möglichkeit, ihre beruflichen Ziele zu verwirklichen.
Bosselmann drückt in seiner Aussage seinen aufrichtigen Dank an die tausenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Deutschland aus, die seit 2020 mit außergewöhnlichem Tempo und Einsatzbereitschaft gearbeitet haben. Ohne ihr unermüdliches Engagement wäre es noch schwieriger gewesen, die Auswirkungen der Pandemie zu bewältigen. Ihre herausragende Leistung verdient höchste Anerkennung.
Positives Signal: KEP-Markt zeigt mögliche Erholungstendenzen für 2023
Die bestehende hohe Inflation und der anhaltende Konflikt in der Ukraine haben nach wie vor negative Auswirkungen auf den Konsum und die Marktentwicklung. Diese Umstände lassen darauf schließen, dass ein deutlicher Anstieg des Konsums in naher Zukunft unwahrscheinlich ist. Trotzdem gibt es Hoffnung auf eine Erholung des KEP-Marktes in der zweiten Hälfte des laufenden Jahres. Aktuelle Wirtschaftsprognosen deuten darauf hin, dass das Wachstum in dieser Branche wieder an Fahrt gewinnen könnte.
Die Prognose für das Sendungsvolumen ist äußerst unsicher und von verschiedenen entscheidenden Faktoren abhängig. Insbesondere der Ukraine-Krieg hat Auswirkungen auf die Entwicklung, ebenso wie die Inflation, das Einkommen der Menschen und die allgemeine Konsumstimmung. Darüber hinaus stellen Lieferkettenprobleme eine Herausforderung dar und es gibt Veränderungen und Verschiebungen in den internationalen Warenströmen. Wenn man all diese Faktoren berücksichtigt, kann man mittelfristig bis zum Jahr 2027 mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum des Sendungsvolumens von 3,3 % rechnen. Das würde bedeuten, dass das Volumen auf knapp 4,9 Milliarden Sendungen ansteigt.
Aktuelle KEP-Studie enthüllt langfristige Marktentwicklung seit 2004
Seit dem Jahr 2004 erscheint die KEP-Studie in regelmäßigen Abständen und wird von der KE-CONSULT Kurte&Esser GbR im Auftrag des Bundesverbandes Paket und Expresslogistik erstellt. Diese umfangreiche Untersuchung bietet detaillierte Informationen zur Marktentwicklung, den aktuellen Trends sowie zur wirtschaftlichen Bedeutung der gesamten KEP-Branche in Deutschland.