Der European Film Market (EFM) hat bekannt gegeben, dass Italien im Jahr 2024 das Gastland für den „Country in Focus“ sein wird. Diese Entscheidung unterstreicht die starke Position der italienischen Filmindustrie in der internationalen Filmlandschaft. Nach den beeindruckenden Rekordzahlen von über 11.500 Fachbesuchern und 600 ausstellenden Firmen im Jahr 2023 wird der EFM die Bühne nutzen, um das reiche kulturelle Erbe und das filmische Schaffen Italiens zu präsentieren. Von Klassikern des italienischen Neorealismus bis hin zu zeitgenössischen Meisterwerken wird der EFM 2024 eine einzigartige Gelegenheit bieten, das vielfältige Filmschaffen Italiens zu erkunden.
Nach Mexiko, Kanada und Norwegen: Italien wird neues Fokus-Land beim EFM
Das „Country in Focus“-Programm wurde im Jahr 2017 vom European Film Market (EFM) eingeführt. Aufgrund der anhaltenden COVID-19-Pandemie mussten die Ausgaben des EFM in den Jahren 2021 und 2022 in alternativen Formaten stattfinden, bei denen das ursprüngliche Format des „Country in Focus“-Programms ausgesetzt wurde. In den vergangenen Jahren wurden Mexiko, Kanada, Norwegen, Chile und die baltischen Fokus-Staaten Estland, Lettland und Litauen ausgewählt, um im Fokus des Programms zu stehen. Im Jahr 2024 wird nun Italien diese Rolle übernehmen und als das zentrale Land im „Country in Focus“-Programm des EFM präsentiert.
Bei dem Programm „Italy in Focus“ steht die Präsentation und Förderung des Schaffens italienischer Filmemacher im Mittelpunkt. Die Veranstaltung ermöglicht es den Teilnehmern, die Vielfalt der italienischen Filmindustrie aus verschiedenen Perspektiven zu erkunden. Durch die Beteiligung von Produzenten, Verleihern, Investoren und Experten bietet das Programm eine einzigartige Gelegenheit, sich mit wichtigen Akteuren der Branche zu vernetzen. Neben der Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen, erhalten die Teilnehmer auch Einblicke in aktuelle Trends, Herausforderungen und Chancen der italienischen Filmwelt. „Italy in Focus“ schafft somit eine Plattform für den interdisziplinären Austausch und die Förderung zukünftiger Zusammenarbeit in der Filmindustrie.
Die offizielle Vereinbarung wurde am 20. Mai im italienischen Pavillon der Internationalen Filmfestspiele Cannes unterzeichnet. Mariëtte Rissenbeek, Geschäftsführerin der Berlinale, und Roberto Stabile, Leiter der Sonderprojekte des Generaldirektoriums für Kino und audiovisuelle Medien des italienischen Kulturministeriums, setzten ihre Unterschriften unter den Vertrag. Die Unterzeichnung fand in Anwesenheit von Dennis Ruh, dem Direktor des European Film Market, und Nicola Borrelli, dem Generaldirektor des Generaldirektoriums für Kino und audiovisuelle Medien des italienischen Kulturministeriums, statt.
Die Filmnation Italien hat mit ihrer herausragenden Präsenz und ihren talentierten Filmschaffenden einen langjährigen Beitrag zur Berlinale geleistet. Zahlreiche italienische Größen der Filmindustrie wurden mit dem Goldenen Ehrenbären für ihr Lebenswerk gewürdigt, darunter Persönlichkeiten wie Sophia Loren, Claudia Cardinale, Francesco Rosi und Milena Canonero. Diese Auszeichnungen sind ein Beweis für die außerordentlichen Leistungen und das künstlerische Erbe dieser talentierten Künstler. Im Laufe der Zeit haben italienische Filmemacher ihre Filme auf der Berlinale uraufgeführt und damit die Tradition der italienischen Präsenz auf dem Festival fortgesetzt. Ein bemerkenswerter Erfolg für Italien war der Gewinn des Goldenen Bären für den besten Film im Jahr 2016 mit Gianfranco Rosis „Fire at Sea“. Dieser Film zeigt eindrucksvoll die Fähigkeit des italienischen Kinos, aktuelle Themen aufzugreifen und eine starke emotionale Resonanz beim Publikum zu erzeugen. Die Entscheidung, Italien auch beim European Film Market zu würdigen, ermöglicht es den Besuchern, die Vielfalt der italienischen Filmbranche zu erkunden und ihre einzigartigen Talente zu entdecken.
Die italienische Film- und Medienbranche ist eine feste Größe im European Film Market (EFM) und hat in diesem Jahr eine beeindruckende Präsenz gezeigt. Mit über 1.000 akkreditierten Teilnehmern aus Italien, mehr als 60 ausstellenden italienischen Unternehmen und fast 80 Filmen, die in speziellen Marktvorführungen präsentiert wurden, belegt Italien einen der Spitzenplätze. Diese beeindruckenden Zahlen verdeutlichen die Attraktivität des Landes für die internationale Filmindustrie. Der EFM-Direktor plant, im Jahr 2024 einen stärkeren Fokus auf Italien zu legen und die Chancen einer erweiterten Zusammenarbeit zu erkunden, um von der spannenden und vielfältigen Produktions- und Vertriebslandschaft zu profitieren.
Im Zitat von Roberto Stabile, dem Leiter der Sonderprojekte im Generaldirektorat für Film und audiovisuelle Medien des Kulturministeriums (DGCA-MiC) bei Cinecittà, wird die Relevanz eines bedeutenden Moments hervorgehoben. In einer Zeit, die von tiefgreifenden Veränderungen und einem dynamischen Wachstum geprägt ist, ist es von großer Bedeutung, die Aufmerksamkeit auf die Filmindustrie zu richten. Dies verdeutlicht das Bestreben, die Filmkunst als einen kritischen Bestandteil unserer Kultur zu würdigen und die kreative Vielfalt sowie den künstlerischen und wirtschaftlichen Beitrag dieser Branche zu unterstützen.
Die bevorstehende Veranstaltung stellt eine herausragende Gelegenheit dar, unsere Beziehungen zu unseren ausländischen Partnern zu festigen und ihnen einen umfassenden Einblick in die verschiedenen Maßnahmen zu gewähren, die zur Förderung der Internationalisierung unserer Branche zur Verfügung stehen. Neben der Vorstellung unserer eigenen Expertise möchten wir sie ermutigen, sich aktiv einzubringen und von den vorgestellten Möglichkeiten zu profitieren. Durch den gemeinsamen Austausch von Know-how und bewährten Verfahren können wir sowohl unsere eigenen Geschäftsmöglichkeiten als auch die unserer Partner erweitern.
Die umgesetzten Maßnahmen zielen darauf ab, Italien als perfekte Wahl für Dreharbeiten von audiovisuellen Produktionen zu präsentieren. Die atemberaubenden Landschaften des Landes dienen als spektakuläre Hintergründe für Film- und Fernsehprojekte und verleihen ihnen eine einzigartige visuelle Ästhetik. Die nationalen und regionalen Filmförderungen unterstreichen die Bedeutung des Films als kulturelle Ausdrucksform und unterstützen aktiv die Entwicklung der Filmindustrie im Land. Durch die jüngsten Verbesserungen und die Stärkung der Filmverleihförderung hat sich Italien als verlässlicher und renommierter Partner für Koproduktionen und die Bereitstellung von hochwertigem Content etabliert.
In Anbetracht der bedeutenden Ausweitung der italienischen audiovisuellen Industrie auf internationaler Ebene hat das Directorate General for Cinema and Audiovisual des italienischen Kulturministeriums gezielt die Realisierung dieser Initiative in Berlin gefördert und unterstützt. Nicola Borrelli betont die Wichtigkeit dieses Schrittes und hebt hervor, dass Berlin als Markt von großer Bedeutung für den Erfolg des Vorhabens gilt.
Nach den Worten von Nicola Borrelli werden derzeit alle Maßnahmen, die den audiovisuellen Export unterstützen, einer genauen Überprüfung und Verbesserung unterzogen. Kürzlich wurden bereits zwei bedeutende Ankündigungen gemacht: die Verdopplung der Filmverleihförderung und eine verstärkte Förderung für minoritäre Koproduktionen. Man möchte keinesfalls diese großartige Gelegenheit verpassen, bei der unsere Unternehmer mit den führenden internationalen Playern interagieren können. Der European Film Market bietet den perfekten Rahmen, um die neuesten nationalen Filmproduktionen zu präsentieren und den Vertretern der Filmverbände eine Stimme zu geben. Insbesondere wird er Produzenten und Verleihern dabei helfen, das italienische Filmsystem auf dieser bedeutenden Plattform vorzustellen.
Markieren Sie sich den Termin im Kalender: Vom 15. bis 21. Februar 2024 findet der Europäische Filmmarkt (EFM) im Rahmen der 74. Internationalen Filmfestspiele Berlin statt. Dieses jährliche Event ist eine wichtige Plattform für Filmschaffende, um ihre Werke einem breiten Publikum vorzustellen und internationale Kooperationen einzugehen. Der EFM bietet nicht nur Filmvorführungen und Präsentationen, sondern auch Seminare, Panels und Workshops, die den Teilnehmern wertvolle Einblicke in die aktuellen Trends und Entwicklungen der Filmindustrie vermitteln.